Für die weitere Einrichtung des Aquariums sowie die Auswahl dessen Größe
ist es sehr wichtig sich schon sehr bald zu überlegen welche Fische man
zukünftig halten möchte.
Die Anzahl der verfügbaren Arten von Aquarienfischen ist riesig und es ist
sicher nicht übertrieben zu behaupten, dass es mehr als 1000 Arten gibt die
mehr oder weniger gut für die Aquaristik verfügbar sind.
Viele davon sind sicherlich aufgrund ihrer Pflegeansprüche oder zu
erwartenden Größe nicht für den Anfänger geeignet. Ich möchte hier kurz die
wichtigsten und am besten verfügbaren Arten vorstellen die für Anfänger
geeignet sind. Weiters werde ich noch solche Arten erwähnen die zwar oft
angeboten werden aber von denen Anfänger wohl besser die Finger lassen sollten.
Außerdem beschränke ich mich auf Arten mit denen ich bereits gehalten habe. Aus
mehr oder weniger guten Quellen abgeschriebene Beschreibungen gibt es im
Internet ohnehin zuhauf.
Gleich zu Beginn sollten wir wohl einen Blick auf die bei Anfängern wohl
beliebteste Fischgruppe werfen, die Lebendgebärenden
Zahnkarpfen.
Zu dieser Gruppe zählen neben hunderten Arten die hauptsächlich von
Spezialisten gehalten werden einige der bekanntesten Aquarienfische. Die Rede
ist von Guppy, Platy, Black Molly, Schwertträger und Segelkärpfling.
Der Guppy:
Zuerst zum Wohl bekanntesten Vertreter dieser Gruppe, dem Guppy (Poecillia
reticulata). Guppys werden seit über hundert Jahren im Aquarium gehalten und
haben sich an das Leben als Haustier bereits sehr gut angepasst. Sie sind daher
sehr einfach bei allen Wasserwerten zu halten und verzeihen auch so manchen
Fehler in der Pflege. Weiters stehen sie in einer unglaublich großen Auswahl an
Zuchtformen zur Verfügung. Selbst Anfängern gelingt ihre Vermehrung meist ohne
Probleme und sie waren wohl auch mehr als nur einmal der Grund aus dem sich
Aquarianer neben dem ersten Becken ein zweites, drittes…. Aquarium zulegten.
Auf den ersten Blick scheint der Guppy der ideale Anfängerfisch zu sein.
Wer jedoch in den nächsten Baumarkt geht und sich dort ein paar Guppys besorgt
kann jedoch eine böse Überraschung erleben. Viele dieser günstig in großen
Mengen gehandelten Fische tragen breites Spektrum an Krankheiten in sich die
für den Laien im Verkaufsbecken oft nur schwer erkennbar sind. So holt man sich
neben den günstigen Guppys um 1,50€ auch noch eine stattliche Anzahl von
Krankheitserregern in sein Aquarium die mit viel Glück mit teuren Medikamenten
behandelt werden können (oder im schlimmsten Fall gar nicht). Am besten besorgt
man sich Guppys entweder in einem guten Fachhandel (ein erfahrener Aquarianer
der einem bei der Auswahl von gesunden Tieren zur Seite steht ist hier Gold
wert) oder von privaten Züchtern über diverse Tauschbörsen und Foren im
Internet.
Für die Haltung von Guppys eignen sich Aquarien ab 54l. Die Wasserhärte ist
für die Haltung nicht von Bedeutung, jedoch sollte wie bei jedem andern
Pflegling auf einen regelmäßigen Wasserwechsel geachtet werden.
Platys:
Die Haltung von Platys unterscheidet sich kaum von der bereits besprochenen
Haltung von Guppys, jedoch kann es hier bedeuten schwieriger sein Fische von
Privatpersonen zu besorgen da sich Platys im Allgemeinen nicht so massenhaft
vermehren wie Guppys.
(Black) Molly:
Die Auswahl an verschiedenen Mollys (Poecilia sphenops) ist deutlich
kleiner als bei Platys und Guppys. Am gängigsten sind die Farben Schwarz (Black
Molly), Weiß, gescheckt, orange. Bei allen Farbformen (außer bei manchen
schwarzen) handelt es sich um Kreuzungen von Mollys und Segelkärpflingen
(erkennbar an der längeren Rückenflosse). Diese Kreuzungen sind etwas
empfindlicher als die normalen unverkreuzten Tiere und werden mit bis zu 12cm
auch deutlich größer. Für die Kreuzungstiere sind Becken von 100cm Länge als
Minimalgröße zu empfehlen wohingegen die reinerbigen Black Mollys schon in
Becken ab 80cm haltbar sind. Weiters sind die reinerbigen Tiere bedeutend
robuster bezüglich der Haltungstemperatur. Aus Persönlichen Erfahrungen kann
ich sagen, dass eine Haltung im Gartenteich bis zu einer Minimaltemperatur von
8°C möglich ist.
Es ist noch anzumerken das im Fachhandel manchmal sogenannte Ballon-Mollys
in verschiedenen Farben anzutreffen sind. Diese Tiere leiden an einer
angezüchteten Verkürzung des Rückgrades und sind meines Meinung nach als
Qualzuchten anzusehen und sollten demnach nicht gekauft werden.
Auch beim (Black) Molly gilt das man die robustesten und am besten für den
Anfänger geeigneten Arten von Privatpersonen erwerben kann.
Schwertträger:
Bei den normalerweise im Handel erhältlichen Schwertträgern handelt es sich
um Xiphophorus hellerii. Im Handel sind Hauptsächlich die Naturform und eine
Rote Zuchtform (die auf eine Kreuzung mit Platys zurückgeht) anzutreffen. Für
die Haltung von Schwertträgern eignen sich Becken ab 100cm Länge.
Segelkärpfling:
Segelkärpflinge sein die Größten der regelmäßig im Handel angebotenen
Lebendgebärenden Zahnkarpfen und erreichen Längen von bis zu 18cm (ich
persönlich habe bisher nur Tiere mit Maximal 12cm Länge gesehen) und sollten
daher in Becken von mindestens 100cm Länge (besser ab 120cm). Im Gegensatz zu
den anderen hier vorgestellten Lebendgebärenden benötigen sie hartes Wasser und
idealerweise einen Salzzusatz. Ihre Salztoleranz geht soweit, dass sie bei
langsamer Umgewöhnung sogar im Salzwasserbecken gehalten werden können. Ihre
möglich Endgröße und die Vorliebe für salzhaltiges Wasser machen die
Vergesellschaftung mit anderen Fischen schwierig. Sie sind daher eher nicht für
den Anfänger geeignet.
Eine weitere Fischgruppe die häufig und in großer Auswahl im Handel
erhältlich ist sind die Salmler.
Unter
ihnen finden sich so bekannte Fische wie der Neonsalmler und der Piranha. Wobei
Letzterer wohl das genaue Gegenteil eines Anfängerfisches darstellt.
Bei den Salmlern handelt es sich um eine Fischgruppe die in Afrika Süd-und Mittelamerika vorkommt.
Die meisten gängigen Arten stammen aus Südamerika und bewohnen in der Natur
sehr weiches, also mineralstoffarmes Wasser.
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