Freitag, 17. Oktober 2014

Die richtige Filterung eines Aquariums

Der Begriff „Filter“ legt nahe das ein Filter im Aquarium Stoffe aus dem Wasser filtert, dass stimmt soweit da sich im Filter sämtliche im Wasserbefindlichen mehr oder weniger groben Verunreinigungen ansammeln (sollten). Die Funktion eines Filters im Aquarium geht jedoch weit über das bloße herausfiltern von Schmutzpartikeln hinaus und die Bezeichnung „Bioreaktor“ würde die Funktion sicher treffender beschreiben.

Aber nun Mal von Anfang an (und sehr kurz gefasst):

Fische scheiden als Endprodukt ihres Stickstoffstoffwechsels aus den Kiemen Harnstoff oder Ammoniak aus. Ammoniak ist jedoch abhängig vom pH-Wert ein starkes Gift für die Fische weshalb es aus dem Wasser entfernet werden muss. Diese Funktion erfüllen Bakterien die sich im Filter ansiedeln, die sogenannten Nitrosomas. Diese verwandeln den Ammoniak in das weniger giftige Nitrit. Dieses Nitrit wird dann von einer anderen Bakteriengattung den sogenannten Nitrobacter in Nitrat umgewandelt welches weitgehend ungefährlich ist. Beide Bakterienarten siedeln sich mit der Zeit im Filter an und erfüllen dort ihre Aufgaben.

Es gibt verschiedene Methoden die Filterung im Aquarium durchzuführen von denen ich hier die gängigsten 3 vorstelle.

Innenfilter:

Innenfilter werden wie der Name schon sagt innerhalb des Aquariums montiert. Diese zumeist relativ günstigen Filter sind in den meisten Aquariensets standardmäßig enthalten. Innenfilter haben im Vergleich zu Außenfiltern einige Vorteile.
  • Da das Wasser nicht aus dem Aquarium hinausgepumpt wird ist die Gefahr eines möglichen Wasseraustrittes verringert.
  • Die Reinigung der Filterkartuschen gestaltet sich bei den meisten Modellen sehr einfach.
  • Sie sind günstig in der Anschaffung
Demgegenüber stehen jedoch auch einige größere Nachteile:
  • Das Filtervolumen in dem sich die Filterbakterien ansiedeln können ist zumeist sehr klein und wird oft mit einer Geschwindigkeit durchströmt die die Besiedelung durch sie Bakterien erschwert.
  • Wird zumeist nur für kleinere Aquarien (bis 160l) verwendet
  • Nimmt im Aquarium Platz weg
  • Es besteht die Gefahr das sich schlanke Fische hinter dem Filter einklemmen und sterben
  • Die Position des Innenfilters muss bei der in Richtung bedacht werden damit man ihn mit Pflanzen oder anderen Dekorationsgegenständen „verstecken“ kann.

Außenfilter:

Außenfilter sind im Vergleich zu anderen Filtertypen teuer bieten jedoch ein größeres Filtervolumen und lassen sich besser verstecken. Aufgrund der Gefahr eines Wasseraustrittes empfiehlt es sich bei der Anschaffung eines Außenfilters auf ein Markenprodukt zurückzugreifen und vielleicht auch noch ein paar Euro in Schlauchschellen aus dem Baumarkt zu investieren.

Mattenfilter:

Ein Mattenfilter kombiniert viele der Vorteile der beiden zuvor genannten Filtertypen. Er befindet sich IM Aquarium und bietet ein großes Filtervolumen. Jedoch nimmt er, je nach Ausführungsform einen erheblichen Teil des Beckenvolumens ein.
 
Die ursprüngliche Ausführungsform des Mattenfilters ist relativ unkompliziert. Auf einer Seite des Aquariums wird eine Filtermatte über die ganze Höhe zwischen Front- und Rückscheibe geklemmt. Hinter die Matte kommt eine Pumpe die das Wasser vor die Matte pumpt. 

Mattenfilter eignen sich besonders gut für stark besetzt Aufzucht und Haltungsbecken. Sie nehmen in den letzten Jahren aber auch immer öfter Einzug in das Wohnzimmerbecken.

Der Preis für einen Mattenfilter liegt je nach Ausführungsform deutlich unter dem von kommerziell erhältlichen Filtern.

Eine genauere Beschreibung der Konstruktion eines Mattenfilter wird wohl etwas später noch auf diesem Blog erscheinen.

Meine Empfehlung zum Thema Filter kurz und knapp:

Kleines Becken, geringer Fischbesatz: Innenfilter 

Großes Becken, viele, große Fische: Außenfilter

Für Bastler und Sparefrohs: Mattenfilter

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