Sonntag, 2. November 2014

Eine Auswahl an für Anfänger geeigneten Fischarten und deren Haltung



Für die weitere Einrichtung des Aquariums sowie die Auswahl dessen Größe ist es sehr wichtig sich schon sehr bald zu überlegen welche Fische man zukünftig halten möchte. 

Die Anzahl der verfügbaren Arten von Aquarienfischen ist riesig und es ist sicher nicht übertrieben zu behaupten, dass es mehr als 1000 Arten gibt die mehr oder weniger gut für die Aquaristik verfügbar sind.

Viele davon sind sicherlich aufgrund ihrer Pflegeansprüche oder zu erwartenden Größe nicht für den Anfänger geeignet. Ich möchte hier kurz die wichtigsten und am besten verfügbaren Arten vorstellen die für Anfänger geeignet sind. Weiters werde ich noch solche Arten erwähnen die zwar oft angeboten werden aber von denen Anfänger wohl besser die Finger lassen sollten. Außerdem beschränke ich mich auf Arten mit denen ich bereits gehalten habe. Aus mehr oder weniger guten Quellen abgeschriebene Beschreibungen gibt es im Internet ohnehin zuhauf. 

Gleich zu Beginn sollten wir wohl einen Blick auf die bei Anfängern wohl beliebteste Fischgruppe werfen, die Lebendgebärenden Zahnkarpfen.

Zu dieser Gruppe zählen neben hunderten Arten die hauptsächlich von Spezialisten gehalten werden einige der bekanntesten Aquarienfische. Die Rede ist von Guppy, Platy, Black Molly, Schwertträger und Segelkärpfling.

Der Guppy:
Zuerst zum Wohl bekanntesten Vertreter dieser Gruppe, dem Guppy (Poecillia reticulata). Guppys werden seit über hundert Jahren im Aquarium gehalten und haben sich an das Leben als Haustier bereits sehr gut angepasst. Sie sind daher sehr einfach bei allen Wasserwerten zu halten und verzeihen auch so manchen Fehler in der Pflege. Weiters stehen sie in einer unglaublich großen Auswahl an Zuchtformen zur Verfügung. Selbst Anfängern gelingt ihre Vermehrung meist ohne Probleme und sie waren wohl auch mehr als nur einmal der Grund aus dem sich Aquarianer neben dem ersten Becken ein zweites, drittes…. Aquarium zulegten.

Auf den ersten Blick scheint der Guppy der ideale Anfängerfisch zu sein. Wer jedoch in den nächsten Baumarkt geht und sich dort ein paar Guppys besorgt kann jedoch eine böse Überraschung erleben. Viele dieser günstig in großen Mengen gehandelten Fische tragen breites Spektrum an Krankheiten in sich die für den Laien im Verkaufsbecken oft nur schwer erkennbar sind. So holt man sich neben den günstigen Guppys um 1,50€ auch noch eine stattliche Anzahl von Krankheitserregern in sein Aquarium die mit viel Glück mit teuren Medikamenten behandelt werden können (oder im schlimmsten Fall gar nicht). Am besten besorgt man sich Guppys entweder in einem guten Fachhandel (ein erfahrener Aquarianer der einem bei der Auswahl von gesunden Tieren zur Seite steht ist hier Gold wert) oder von privaten Züchtern über diverse Tauschbörsen und Foren im Internet.

Für die Haltung von Guppys eignen sich Aquarien ab 54l. Die Wasserhärte ist für die Haltung nicht von Bedeutung, jedoch sollte wie bei jedem andern Pflegling auf einen regelmäßigen Wasserwechsel geachtet werden. 

Platys:
Die Haltung von Platys unterscheidet sich kaum von der bereits besprochenen Haltung von Guppys, jedoch kann es hier bedeuten schwieriger sein Fische von Privatpersonen zu besorgen da sich Platys im Allgemeinen nicht so massenhaft vermehren wie Guppys.

(Black) Molly:
Die Auswahl an verschiedenen Mollys (Poecilia sphenops) ist deutlich kleiner als bei Platys und Guppys. Am gängigsten sind die Farben Schwarz (Black Molly), Weiß, gescheckt, orange. Bei allen Farbformen (außer bei manchen schwarzen) handelt es sich um Kreuzungen von Mollys und Segelkärpflingen (erkennbar an der längeren Rückenflosse). Diese Kreuzungen sind etwas empfindlicher als die normalen unverkreuzten Tiere und werden mit bis zu 12cm auch deutlich größer. Für die Kreuzungstiere sind Becken von 100cm Länge als Minimalgröße zu empfehlen wohingegen die reinerbigen Black Mollys schon in Becken ab 80cm haltbar sind. Weiters sind die reinerbigen Tiere bedeutend robuster bezüglich der Haltungstemperatur. Aus Persönlichen Erfahrungen kann ich sagen, dass eine Haltung im Gartenteich bis zu einer Minimaltemperatur von 8°C möglich ist.
Es ist noch anzumerken das im Fachhandel manchmal sogenannte Ballon-Mollys in verschiedenen Farben anzutreffen sind. Diese Tiere leiden an einer angezüchteten Verkürzung des Rückgrades und sind meines Meinung nach als Qualzuchten anzusehen und sollten demnach nicht gekauft werden.
Auch beim (Black) Molly gilt das man die robustesten und am besten für den Anfänger geeigneten Arten von Privatpersonen erwerben kann.

Schwertträger:
Bei den normalerweise im Handel erhältlichen Schwertträgern handelt es sich um Xiphophorus hellerii. Im Handel sind Hauptsächlich die Naturform und eine Rote Zuchtform (die auf eine Kreuzung mit Platys zurückgeht) anzutreffen. Für die Haltung von Schwertträgern eignen sich Becken ab 100cm Länge. 

Segelkärpfling:
Segelkärpflinge sein die Größten der regelmäßig im Handel angebotenen Lebendgebärenden Zahnkarpfen und erreichen Längen von bis zu 18cm (ich persönlich habe bisher nur Tiere mit Maximal 12cm Länge gesehen) und sollten daher in Becken von mindestens 100cm Länge (besser ab 120cm). Im Gegensatz zu den anderen hier vorgestellten Lebendgebärenden benötigen sie hartes Wasser und idealerweise einen Salzzusatz. Ihre Salztoleranz geht soweit, dass sie bei langsamer Umgewöhnung sogar im Salzwasserbecken gehalten werden können. Ihre möglich Endgröße und die Vorliebe für salzhaltiges Wasser machen die Vergesellschaftung mit anderen Fischen schwierig. Sie sind daher eher nicht für den Anfänger geeignet.


Eine weitere Fischgruppe die häufig und in großer Auswahl im Handel erhältlich ist sind die Salmler
Unter ihnen finden sich so bekannte Fische wie der Neonsalmler und der Piranha. Wobei Letzterer wohl das genaue Gegenteil eines Anfängerfisches darstellt.
Bei den Salmlern handelt es sich um eine Fischgruppe die in Afrika Süd-und Mittelamerika  vorkommt.
Die meisten gängigen Arten stammen aus Südamerika und bewohnen in der Natur sehr weiches, also mineralstoffarmes Wasser.

Freitag, 17. Oktober 2014

Die richtige Filterung eines Aquariums

Der Begriff „Filter“ legt nahe das ein Filter im Aquarium Stoffe aus dem Wasser filtert, dass stimmt soweit da sich im Filter sämtliche im Wasserbefindlichen mehr oder weniger groben Verunreinigungen ansammeln (sollten). Die Funktion eines Filters im Aquarium geht jedoch weit über das bloße herausfiltern von Schmutzpartikeln hinaus und die Bezeichnung „Bioreaktor“ würde die Funktion sicher treffender beschreiben.

Aber nun Mal von Anfang an (und sehr kurz gefasst):

Fische scheiden als Endprodukt ihres Stickstoffstoffwechsels aus den Kiemen Harnstoff oder Ammoniak aus. Ammoniak ist jedoch abhängig vom pH-Wert ein starkes Gift für die Fische weshalb es aus dem Wasser entfernet werden muss. Diese Funktion erfüllen Bakterien die sich im Filter ansiedeln, die sogenannten Nitrosomas. Diese verwandeln den Ammoniak in das weniger giftige Nitrit. Dieses Nitrit wird dann von einer anderen Bakteriengattung den sogenannten Nitrobacter in Nitrat umgewandelt welches weitgehend ungefährlich ist. Beide Bakterienarten siedeln sich mit der Zeit im Filter an und erfüllen dort ihre Aufgaben.

Es gibt verschiedene Methoden die Filterung im Aquarium durchzuführen von denen ich hier die gängigsten 3 vorstelle.

Innenfilter:

Innenfilter werden wie der Name schon sagt innerhalb des Aquariums montiert. Diese zumeist relativ günstigen Filter sind in den meisten Aquariensets standardmäßig enthalten. Innenfilter haben im Vergleich zu Außenfiltern einige Vorteile.
  • Da das Wasser nicht aus dem Aquarium hinausgepumpt wird ist die Gefahr eines möglichen Wasseraustrittes verringert.
  • Die Reinigung der Filterkartuschen gestaltet sich bei den meisten Modellen sehr einfach.
  • Sie sind günstig in der Anschaffung
Demgegenüber stehen jedoch auch einige größere Nachteile:
  • Das Filtervolumen in dem sich die Filterbakterien ansiedeln können ist zumeist sehr klein und wird oft mit einer Geschwindigkeit durchströmt die die Besiedelung durch sie Bakterien erschwert.
  • Wird zumeist nur für kleinere Aquarien (bis 160l) verwendet
  • Nimmt im Aquarium Platz weg
  • Es besteht die Gefahr das sich schlanke Fische hinter dem Filter einklemmen und sterben
  • Die Position des Innenfilters muss bei der in Richtung bedacht werden damit man ihn mit Pflanzen oder anderen Dekorationsgegenständen „verstecken“ kann.

Außenfilter:

Außenfilter sind im Vergleich zu anderen Filtertypen teuer bieten jedoch ein größeres Filtervolumen und lassen sich besser verstecken. Aufgrund der Gefahr eines Wasseraustrittes empfiehlt es sich bei der Anschaffung eines Außenfilters auf ein Markenprodukt zurückzugreifen und vielleicht auch noch ein paar Euro in Schlauchschellen aus dem Baumarkt zu investieren.

Mattenfilter:

Ein Mattenfilter kombiniert viele der Vorteile der beiden zuvor genannten Filtertypen. Er befindet sich IM Aquarium und bietet ein großes Filtervolumen. Jedoch nimmt er, je nach Ausführungsform einen erheblichen Teil des Beckenvolumens ein.
 
Die ursprüngliche Ausführungsform des Mattenfilters ist relativ unkompliziert. Auf einer Seite des Aquariums wird eine Filtermatte über die ganze Höhe zwischen Front- und Rückscheibe geklemmt. Hinter die Matte kommt eine Pumpe die das Wasser vor die Matte pumpt. 

Mattenfilter eignen sich besonders gut für stark besetzt Aufzucht und Haltungsbecken. Sie nehmen in den letzten Jahren aber auch immer öfter Einzug in das Wohnzimmerbecken.

Der Preis für einen Mattenfilter liegt je nach Ausführungsform deutlich unter dem von kommerziell erhältlichen Filtern.

Eine genauere Beschreibung der Konstruktion eines Mattenfilter wird wohl etwas später noch auf diesem Blog erscheinen.

Meine Empfehlung zum Thema Filter kurz und knapp:

Kleines Becken, geringer Fischbesatz: Innenfilter 

Großes Becken, viele, große Fische: Außenfilter

Für Bastler und Sparefrohs: Mattenfilter

Donnerstag, 21. August 2014

Auswahl der richtigen Aquariengröße



Bei der Auswahl der richtigen Aquariengröße sind, wie auch bei der Auswahl des geeigneten Standortes einige wichtige Punkte zu beachten.



  • Wenn die Haltung von Fischen geplant ist, sollte das Aquarium die Mindestgröße von 54L (60cm) nicht unterschreiten. Besser sind jedoch Aquarien von 80cm (112L) und  100cm (160L) da hier die Auswahl an geeigneten Fischarten bedeutend größer ist. Generell gilt je größer desto mehr Auswahl beim Fischbesatz und desto stabiler das Aquarium.
  • Bei Aquarien über 80cm ist ein Wasserwechsel mittels Schlauch und Kübel relativ aufwendig und meine Erfahrung zeigt, dass der Wasserwechsel früher oder später vernachlässigt wird.
  • generell ist bei Aquarien ab etwa 300L Inhalt die Tragfähigkeit der Bodenkonstruktion zu berücksichtigen
  • Je größer das Aquarium ist, umso stärker müssen sowohl Heizstab und Beleuchtung sein. Dies führt zu höheren Energiekosten. Dies lässt sich zwar durch die Auswahl geeigneter Fische (für etwas kühlere Temperaturen) und stromsparender Beleuchtung (LED) lösen, jedoch wird die Auswahl an Fischen sehr stark eingeschränkt und die Beleuchtung mittels LED-Leuchtmitteln ist relativ teuer in der Anschaffung.
Tetra AquaArt Explorer Line Tropisches Aquarium Komplett-Set 60L

Mittwoch, 20. August 2014

Der richtige Standort für dein Aquarium?



Bevor man die richtige Beckengröße auswählt, sollte man sich überlegen, welche Plätze in der Wohnung oder Haus für die Aufstellung des Aquariums geeignet sind.



  • Direktes Sonnenlicht führt sehr oft zu unerwünschtem Algenwachstum. Vor allem Blaualgen werden in von Sonnenlicht durchfluteten und nicht optimal gepflegten Becken oft zu einem großen kaum lösbaren Problem. Weites können im Sommer durch die Sonneneinstrahlung im Aquarium Temperaturen von über 30°C herrschen welche sich auf die meisten Fische negativ auswirken.
  • Die Nähe eines Wasseranschlusses (Warm- und Kaltwasser) und eines niedrig gelegenen Abflusses (WC, Dusche) für den wöchentlichen Wasserwechsel ist vor allem bei Becken über 100L von Vorteil. 
  • Es sollte zumindest eine Steckdose in der Nähe sein um Pumpe, Heizstab und Beleuchtung zu betreiben.
  • Die Aufstellung des Aquariums im Schlafzimmer ist wegen der Geräuschentwicklung der Pumpe nicht anzuraten.